Sonntag, 13. November 2011

hampi


nach unserer ersten zugreise mit sleeperclass nach hospet (7h für ca. 350km) und etwa halbstündige anfahrt mit der rikscha sind wir in hampi angekommen. genauer in hampi bazaar, wo wir 2 tage vorhaben zu bleiben, bevor es mit dem nachtzug weitergeht nach mysore. hampi ist eine weitere weltkulturerbestätte auf unserer reiseroute. in zentral karnataka gelegen, war hampi über jahrhunderte unter dem namen vijayanagar hauptstadt eines der größten hindureiche der indischen geschichte. im 16. jh. hatte hampi über 500.000 einwohner, bis es 1565 von vereinigten deccan sultanaten dem erdboden gleichgemacht und nicht wieder aufgebaut wurde. heute ist die landschaft übersät mit ruinen. und was für eine landschaft. durch erosion abgerundete felsblöcke stapeln sich über- und nebeneinander, alles wirkt komplett unwirklich. die schönsten und magischsten stellen sind am fluss zu finden.

dazwischen immer wieder palmenhaine und bananenplantagen. einer der vielen bazare der alten metropolis bildet heute das dorf hampi bazaar. über die zeit wurden die säulenreihen der auch die anderen grossen marktplätze umschliessenden kollonaden vermauert und quasi als behausung annektiert. die fassaden sind in leuchtenden farben gestrichen, davor sorgt eine reihe bäume für schatten. kinder schaukeln, wäsche flattert, vordergründig dörfliche idylle. wobei die behausungen winzig und finster sind und grosse familien beherbergen, von sanitären anlagen wollen wir gar nicht reden. 


die regierung versucht nun, die ruinen wieder freizubekommen und die bewohner umzusiedeln. bisher mit wenig erfolg, auch weil anscheinend die ersatzwohnungen noch gar nicht vorhanden sind. und über dem ganzen und in weitem umkreis grössere und kleinere ruinen und tempelanlagen.
am ersten tag haben wir die highlights abgeklappert, mit der rikscha das ein paar kilometer von hampi bazaar entfernte königliche zentrum mit den resten des zenana quarter (frauengemächer), die elefantenställe, das bad der königin und ein paar weitere trümmer.


unser rikschafahrer hat uns dann wie ausgemacht noch zum vittala tempel gefahren, den rückweg von ca. 2km haben wir dann zu fuss am fluss entlang zurückgelegt. der vittala tempel ist eine ziemlich grosse tempelanlage, die anscheinend nie geweiht wurde, weil der überfall dazwischenkam. im tempelvorhof steht ein grosser zeremonienwagen aus stein, dessen räder sich drehen konnten. 


die säulenhalle mit den klangsäulen ist wegen einsturzgefahr inzwischen gesperrt, vor 18 jahren konnte matthias bei seinem ersten besuch in hampi noch wie alle anderen do-re-mi auf den säulen klopfen. an unserem zweiten tag in hampi haben wir dann noch die näher an hampi bazaar liegenden ruinen zu fuss erkundet und den malerischen weg am fluss entlang grossteils nochmal zurückgelegt. und den tempelelefanten lakshmi morgens beim baden im fluss fotografiert.

ein bisschen abhängen bei einem guten essen im mango tree mit blick über den fluss


und noch eine dusche, bevor wir uns in das nächste abenteuer zugfahrt mit dem nachtzug im AC 2-tier von hospet nach mysore mit umsteigen in bengaluru gestürzt haben. zum zugfahren demnächst mehr.

1 Kommentar: