Sonntag, 7. April 2019

Tag 1

Wir haben mal ganz traditionell angefangen, mit einem Besuch des Senso-ji, auch Asakusa Kannon genannt. Angeblich der älteste Tempel der Stadt (frühes 7. Jahrhundert), was sich in der Bausubstanz jedoch so nicht mehr ganz widerspiegelt. Trotzdem beeindruckend. Wir schoben uns also mit vielen anderen Besuchern unter dem berühmten Lampion durch das Kaminarimon/Donnertor und durch die kleine Straße mit den unzähligen Verkaufsbuden. 


Durch das Hozomon/Schatzhaustor dann in den eigentlichen Tempelbezirk. Pagode, Haupthalle, Wasserbecken, Gartenanlage und vieles mehr. Zum Thema Tempelanlage kommt sicher ausführlicher nochmal was, das braucht einen eigenen Artikel. Also bleibt dran!

Der nächste Punkt: Hanami. Kirschblütenschauen. Ein Wahnsinn. Allerorten Kirschbäume. Alle sind entzückt. Alle machen Fotos beim Kirschblüten schnuppern oder bewundern. In den Parks Menschenmassen. Und Massenpicknicks. Auf zumeist blauen großen Plastikplanen sitzend wird die Kirschblüte gefeiert.


Wir also mittendrin durch den Ueno-Park geschlendert. An einem Standl Okonomi-yaki gekauft, eine Art Omelett oder eher in dicken pikanten Pfannkuchen-/Palatschinkenteig (ja wir sind hier zweisprachig, deutsch und österreichisch ;-) ) gegossenes Kraut und Gemüse. Und dann auch im Park sitzend verspeist. Es hat geschmeckt. Weitergeschlendert. Die nächsten der vielen Tempel des Tages gefunden und besichtigt. Am Weg noch Mochi, Spießchen mit Klebreis-Küchlein, mit süßer Sojasoße probiert. Dann vorbei an den vielen Museen am Nordende des Ueno-Parks (die wir uns für einen Regentag aufheben, das Wetter war einfach zu toll, 20 Grad und Sonnenschein) Richtung Yanaka mit seinen vielen Tempeln


und seinem großen Friedhof. Auch dieser mit einer Kirschbaumallee in voller Blüte aufwartend und auch sonst beeindruckend. 


Wie auch die vielen Tempel. Ansonsten ist Yanaka ruhig und beschaulich, vor allem in den Nebengassen. Und eher dörflich vom Charakter, mit niedrigen Häusern, auch das eine oder andere alte Holzhaus mittendrin. 


Eigentlich sind es ja drei Stadtteile, die unter dem Kürzel Yanesen (Yanaka, Nezu und Sendagi) zusammengefasst werden und das dörfliche, beschauliche Tokio zeigen. Im Gegensatz zur lauten schrillen Stadt, den Einkaufsstraßen mit den Konsumpalästen und den Menschenmassen und auch zu den hohen Bürotürmen.
Die Hochhäuser sind mir eh ein Rätsel, eingedenk der Erdbeben, die hier in Form kleiner Vibrationen angeblich quasi zur Tagesordnung gehören. Weshalb ich gestern in Yanaka auch einen sehr neugierigen Blick auf eine Baustelle geworfen habe. Betonplatte als Fundament, darüber Stahlkonstruktion war das, was ich gesehen habe.
Aber zurück zu unserem Spaziergang. Bei dem wir zu viel geschaut haben und deshalb nur Yanaka geschafft haben, und auch nicht alle Punkte dort. Es waren einfach zu viele Tempel...

Was wir jedoch geschafft haben, war, unsere Japan-Rail-Pässe zu aktivieren. Da wir uns zwischen den verschiedenen Orten hauptsächlich per Zug fortbewegen wollen, und das Schnellzugsystem in Japan hervorragend ist, war dies die beste Option. Den Japan-Rail-Pass kann man derzeit nur als Ausländer und nur im Ausland beantragen. Man bekommt einen Voucher zugeschickt, den man dann in einem Japan-Rail-Büro in Japan einlöst und das Ganze unter Vorlage des Reisepasses aktiviert. Und da Tokio-Station in der Nähe unseres Hotels quasi am Heimweg liegt, hat das gut gepasst. Gleich noch einige Platzreservierungen getätigt, und Sonntag steigt das Abenteuer Bahnfahren in Japan. Da fahren wir mit dem Shinkansen nach Kyoto. Und es wird sicher auch noch mehr zum Thema Zugfahren in Japan geben.

Vom Bahnhof weg haben wir uns zunächst unterirdisch Richtung Hotel aufgemacht und sind quasi in die zweigeschossige Essensabteilung des Kaufhauses Daimaru gestolpert. Ein Wahnsinn. Ein Stockwerk und auch noch ein kleiner Teil vom zweiten nur Süßwaren. Und was für welche. Der pikante Teil war aber auch nicht schlecht. Speziell die unterschiedlichen Bento-Boxen. Wir haben uns dann aber doch zurückhalten können. Fast. Kirschblüten-Marshmallows mussten dann doch sein, die klangen einfach zu abgefahren ;-)

Heike

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